Schönheit und Narben

Kint­su­gi — eine tra­di­tio­nel­le japa­ni­sche Tech­nik der Restau­ra­ti­ons for­der­te mich in zwei­fa­cher Hinsicht:

Zum Einen galt es die hand­werk­li­che Her­aus­for­de­rung zu meis­tern, indem man die Scher­ben mit dem Uru­shi-Lack ver­sah, zusam­men­kleb­te, dann in meh­re­ren Schrit­ten mit unter­schied­li­chen Lackie­run­gen zu arbei­ten. Dazwi­schen immer wie­der tage­lan­ge Trock­nungs­pro­zes­se ein­zu­bau­en, bevor wir nach wochen­lan­ger Arbeit zum Schluss die „Nar­ben“ mit Gold­staub veredelte.

Die ande­re Her­aus­for­de­rung war psy­cho­lo­gi­scher Art. Die Werk­stü­cke nach der Her­stel­lung zu zer­stö­ren, um die Scher­ben anschlie­ßend in der Kint­su­gi-Tech­nik wie­der zusam­men zu fügen.

Ich muss­te auch ler­nen die Scher­ben und Ris­se anzu­neh­men und zu hei­len. Nicht Ver­let­zun­gen zu ver­ber­gen, son­dern zu veredeln.

 

Wäh­rend die­ser wochen­lan­gen gemein­sa­men Arbeits­schrit­te lern­ten wir, dass es hier nicht nur um die Ris­se und Brü­che in unse­ren Werk­stü­cken, son­dern auch um die in unse­rem eige­nen Leben ging … und nicht nur unse­re Objek­te ver­än­der­ten sich!

 

Ich stelle aus:

Es bie­ten sich wie­der inter­es­san­te Mög­lich­kei­ten mei­ne Arbeiten
und mich ein­mal per­sön­lich ken­nen zu lernen:

 


27. Okto­ber 2024 — 05. Janu­ar 2025 | „Unter der Oberfläche“
Tor­haus-Gale­rie | Münster

Aus­stel­lungs­er­öff­nung: Sonn­tag, 27. Okto­ber 2024, 11:00 Uhr
Ich bin sonn­tags von 11:00 — 16:00 Uhr per­sön­lich vor Ort.

Tor­haus-Gale­rie des Stadt­hei­mat­bun­des Müns­ter e.V. | Neu­tor 2 | 48143 Münster

Öff­nungs­zei­ten des Tor­hau­ses: Mon­tag — Frei­tag 10:00 — 12:30 Uhr und nach Vereinbarung

Park­mög­lich­kei­ten auf Schloss­platz Nord

Zusam­men mit Raku-Pun­k­­te prä­sen­tie­re ich
kera­mi­sche Inspi­ra­tio­nen (aus­führ­li­cher Info-Flyer)

“Seit nun­mehr 15 Jah­ren erpro­ben wir Brenn­tech­ni­ken und Mög­lich­kei­ten der Ober­flä­chen­ge­stal­tung. Unse­re bis­he­ri­gen gemein­sa­men Aus­stel­lun­gen und Pro­jek­te, wie z. B. „Kint­su­gi“, „Auf­bruch“ und „Neben­an“ (Erpho­kir­che Müns­ter 2020, 2022 und 2023) und die Aus­stel­lung in der Oran­ge­rie 2023, ver­deut­li­chen, dass sowohl die Indi­vi­dua­li­tät jeder Künst­le­rin zu sehen ist und es den­noch gelingt, gemein­sa­me The­men zu gestalten.

Unse­re Kera­mi­ken bezie­hen sich auf gesell­schaft­li­che Ent­wick­lun­gen und inter­pre­tie­ren häu­fig lite­ra­ri­sche Tex­te. Stets haben wir dabei das Indi­vi­du­um im Blick.”

Ich freue mich auf ein Wiedersehen!